Oktoberfest Bier von A bis Z: Das musst Du wissen
Was genau ist Oktoberfest Bier?
Oktoberfest Bier ist grundsätzlich ein untergäriges, malziges Lagerbier mit etwa 6 Prozent Alkohol. Nur die 6 Münchner Brauereien, die auch auf dem Oktoberfest ausschenken, dürfen es so nennen.
Oktoberfest Bier ähnelt einem Märzen, ist aber viel süffiger – eher wie ein starkes Helles.
Der Ursprung liegt beim Märzen
Vor der Erfindung der Kältemaschine im 19. Jahrhundert gab es in Bayern ein Sommerbrauverbot. Im März wurden daher Mengen etwas stärkerer, kupferfarbener Lager eingebraut, die in kühlen Kellern für den Sommer gelagert wurden. Am Ende des Sommers feierten die Leute schon immer (Herbst)feste und da mussten zuerst die ältesten Biere getrunken werden - die Märzen.
Wie flüssiges Brot
Oktoberfest Bier kam dann etwas später. Es basiert auf einem Märzen, ist aber weniger hopfenbetont und durch das Münchener Malz (Karamellnoten) etwas leichter und viel süffiger. Der Geschmack ist malzig-süßlich, man kann ihn gar ein bisschen mit "flüssigem Brot" vergleichen.
7 spannende Fakten über Oktoberfest Bier
Von Schuhen, I'zapft os und Oktoberfest Bier, das nicht so hieß. Glänze dieses Jahr mit spannenden Funfacts rund ums Wiesn Bier.1. Wer darf es Oktoberfest Bier nennen? Nur 6 Brauereien!
Oktoberfestbier ist eine geschützte Marke, das hießt, nur die 6 traditionellen Münchner Brauereien Augustiner, Hacker Pschorr, Löwenbräu, Spatenbräu, Hofbräu und Paulaner dürfen ihr Bier als Oktoberfestbier bezeichnen – nur sie schenken auch auf dem Oktoberfest aus.
Schneider Weisse, die bis zum zweiten Weltkrieg auch auf der Wiesn vertreten waren, brauen wieder ihr originales Festbier, betiteln es aber als TAP 4 Festweisse. Und Schoppebräu aus Berlin? Die nennen es einfach „Das ist kein Oktober****bier“.
2. Stärkstes Oktoberfestbier? Hofbräu – aber Vorsicht!
Natürlich interessierst Du Dich auch für den Oktoberfest Bier Alkoholgehalt. Mit ganzen 6,3 Prozent Alkohol haut das Bier im Hofbräuzelt am meisten rein. Den „niedrigsten“ Alkoholgehalt hat das Hacker Pschorr mit 5,8 Prozent. Die anderen Oktoberfest-Brauereien liegen dazwischen:
- Spaten mit 5,9 Prozent,
- Paulaner und Augustiner mit je 6,0 Prozent und
- Löwenbräu mit 6,1 Prozent Alkohol.
Aber: Viele sind Starkbier nicht gewöhnt, denn die Wirkung setzt erst später ein – also lieber langsam trinken!
3. Es heißt nicht der oder das Maß, sondern DIE Maß!
Und Maß mit kurzen a und scharfen S. Die Mehrzahl ist übrigens zwei Maß. Dieser Glaskrug umfasst einen Liter, man hält ihn richtigerweise am Henkel.
Wie schwer so eine Maß ist, merkt man oft am nächsten Tag – manch einer entdeckt tatsächlich einen blauen Fleck an der Hand.
Eine Wiesnbedienung zu sein ist daher auch ein wahrer Knochenjob. Zwischen 7 und 12 Maß pro Gang trägt sie von morgens bis nachts, 16 Tage am Stück. Doch es soll sich lohnen: Um die 10.000 Euro Gewinn in zwei Wochen munkelt man.
4. Was kostet eine Maß Oktoberfestbier? Über 11 €!
Zwischen 10,80 € und 11,80 € soll der Wiesnliter 2019 auf dem Oktoberfest gekostet haben. Vor 50 Jahren lag der Literpreis noch unter einem Euro.
Wer sich aber auf den Biertisch stellt, um seine Maß zu exen, hat nicht lange etwas vom Ruhm - denn in den meisten Zelten wird er anschließend rausgeschmissen. Zwischendurch gab es sogar den Trend, das Bier aus seinem Schuh zu trinken... ob das wirklich 11 Euro wert ist?
5. Anstich: Der Bürgermeister muss sich beweisen
Pünktlich am ersten Samstag des Oktoberfests findet die Eröffnung im Schottenhammelzelt statt. Hier zapft der Oberbürgermeister von München das erste Bier an.
Diese Tradition gibt es seit 1950 – der damalige Bürgermeister brauchte 17 Schläge. Der aktuelle Rekord liegt bei 2 Schlägen unter anderem von aktuellem Bürgermeister Dieter Reiter. Mit „O’zapft is – auf eine friedliche Wiesn“ wird das Oktoberfest dann eröffnet. Nur einmal versprach sich einer - Erich Kiesl rief laut „Izapft os“ in die Menge.
6. Gab’s auf der ersten Wiesn schon Bier? Jein!
Der Oktoberfest-Ursprung liegt im Jahr 1810, als die Hochzeit von Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen auf der Münchner Theresienwiese gefeiert wurde - ganze 5 Tage lang.
Das Volk war so begeistert, dass das Fest sich jährlich etablierte. Natürlich gab es auch damals schon etwas zu trinken, allerdings wurde nicht direkt auf der „Wiesn“ ausgeschenkt, sondern auf der nahen Anhöhe. Erst später wurde Bierverkauf auch auf der Theresienwiese zugelassen.
7. Die Oktoberfestbier-Hymne: Ein Prosit der Gemütlichkeit
Das kennen sogar die Australier. Spannend ist, dass dieses Lied gar nicht aus Bayern, sondern aus Chemnitz in Sachsen stammt.
Von Bernhard Dittrich komponiert, etablierte es sich 1912 auf dem Oktoberfest, da war der Komponist schon gestorben. Auf diesen vermutlich meist gespielten Wiesnhit folgt „Oans, zwoa, drei, g‘suffa.“