Bierzutat #2: Malz
Malz wächst nicht auf den Feldern. Was dort wächst, ist Gerste, Braugerste, um genau zu sein. Aus der wird in der Mälzerei dann erst Malz gemacht. Malz ist künstlich zum Keimen gebrachtes Getreide. Dabei werden Enzyme im Korninneren aktiviert, die Stärke in Zucker zu verwandeln. Der wiederum ist super wichtig, weil er später die Grundlage für die Gärung ist. Nach dem Keimen kommt das Korn in die Darre, dort wird es getrocknet, die Keimung stoppt und das Getreide bekommt so etwas wie seinen „Finish“. Je nach Dauer und Temperatur entstehen die unterschiedlichsten Malze, helle Malze wie das Pilsener oder Münchner Malz, die für helle Biere geeignet sind, oder eben auch dunkle Malze aus denen später Porter, Stout oder andere dunkle Biere gebraut werden. Neben der Braugerste lassen sich viele Getreidesorten vermälzen, Weizen, Roggen, Emmer usw. – aber zum Bierbrauen eignet sich unumstritten die Gerste am besten und wird deshalb am häufigsten eingesetzt.
Gerste
Gerste ist die am häufigsten verwendete Getreideart für Bier, weil ihr Stärke-Eiweiß-Verhältnis am günstigsten ist, sie die beim Maischen benötigten Enzyme liefert (Schritt 3) und weil ihre Spelzen fest genug sind, um bei der Klärung als natürliches Filterbett zu dienen (Schritt 4).
Weizen
Weizen gibt einen weichen, säuerlichen, brotähnlichen Geschmack ab, mit einer leicht säuerlichen Note. Man schmeckt es gut in Weizenbier, Weißbier und Witbier. Weizen enthält mehr Eiweiß, was bei den ungefilterten weißen Bieren den trüben Dunst und eine breitere Schaumkrone ergibt.
Hafer
Hafer sorgt für ein samtiges, etwas volleres Mundgefühl und - im Gegensatz dazu - für den Geschmack, den Du vielleicht von Haferflocken kennst. Traditionell im Stout (Oatmeal Stout), aber zunehmend auch in anderen Biersorten verwendet. In einem Session IPA beispielsweise sorgt dieser für den nötigen Körper und in einem New England IPA für das weich-süße Mundgefühl.
Roggen
Roggen verleiht dem Bier eine leicht würzige, erdige Note und kann ein etwas sirupartiges Mundgefühl vermitteln. Es erinnert manche Bierliebhaber, je nach Menge des Roggens, an Roggenbrot.
Dinkel, Mais und Reis
Zusätzlich zu diesen Körnern können weitere Alternativen hinzugefügt werden. Dinkel zum Beispiel, aber auch Mais. Letzteres ist ein relativ günstiger Stärkelieferant und wird häufig in amerikanischen Lagerbieren verwendet. Corona ist ein bekanntes Beispiel.
Reis im Bier hat die gleiche Funktion wie Mais, zusätzlich bietet Mais oft ein trockenes Mundgefühl und einen trockenen Nachgeschmack. Man schmeckt es in Asahi Super Dry.